Als Horrorfilm-Fan bleibt mir gar nichts anderes übrig, als euch auch in die düsteren Legenden bezüglich Katzen, Schwangerschaft und Babys einzuführen.
Legende: Katzen verändern während der Schwangerschaft ihres Frauchens ihr Wesen zum Bösen.
Das wurde mir während meiner Schwangerschaft von mehreren Seiten erzählt. Katzen beginnen auf einmal dort zu markieren, wo man gerade selbst noch stand oder saß. Sie fangen an Dinge mutwillig zu zerstören. Sie fauchen und kratzen und verhalten sich wie gestört.
Meine Wahrheit: Meine Katzen waren überhaupt nicht verändert. Leider habe ich von anderen Mamas erfahren deren Tiere ein unerwünschtes Verhalten zeigten und die daher teilweise sogar ausziehen mussten. Das kann allerdings auch an diversen anderen Dingen gelegen haben. Bevor man das Tier weggibt, sollte man dem unbedingt auf den Grund gehen und auch körperliche Ursachen wie beispielsweise Blasenentzündungen ausschließen oder darüber nachdenken, ob man sich selbst nicht irgendwie anders der Katze gegenüber verhält oder sie einfach zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Legende: Katzen übertragen Toxoplasmose.
Meine Wahrheit: Sie können. Das kann aber auch ein Stück Fleisch. Unter Beachtung einiger Hygienemaßnahmen wird das Übertragungsrisiko minimiert.
Legende: Katzen sind eifersüchtig auf das Baby.
Meine Wahrheit: Katzen sind eifersüchtig auf alles. Sie sind der Mittelpunkt des Universums. Darüber hinaus kann es schon helfen wenn die Katze die Aufmerksamkeit erhält, die ihr schon immer zu Teil wurde.
Legende: Katzen kratzen dem Baby die Augen aus.
Meine Wahrheit: Nach einem witzigen Gespräch mit meiner Hebamme, die darüber nur lachen konnte, kann ich sagen: sie hat in ihrer jahrzehntelangen Arbeit noch nie so einen Fall erlebt. Sie wird jedoch regelmäßig mit dieser Legende konfrontiert.
Legende: Katzen zerquetschen das Baby im Schlaf oder ersticken es.
Meine Wahrheit: Katzen schlafen gern in der Nähe des Babys. Sie kuscheln auch neben und selten auf ihm. Sofern es sich nicht um einen Zehnkilokampftiger handelt, sollte nach Ansicht meiner Hebammen keine Gefahr bestehen. Die meisten Babys mögen warme Körper die neben ihnen schlafen und ganz ehrlich, gibt es etwas Beruhigenderes als eine schnurrende Katze? Bei einer Katzenhaarallergie sieht es jedoch anders aus…
Natürlich kann es vorkommen, dass sich eure Katze verändert, es passiert ja auch eine große Veränderung in ihrer Familie. Sie war bestimmt bisher die Nummer eins und auf einmal macht ihr jemand den Platz streitig. Ich habe es mit Einfühlungsvermögen und viel Verständnis versucht und Kind und Katzen verstehen sich super.
© Text: Katzentatzen - Susanne Schuster – Happy Kid Cat Club – Mai 2019
Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr war für mich von vornherein klar, dass ich mich nicht durch irgendwelche Gerüchte oder “gute“ Ratschläge aus der Ruhe bringen lassen werde. Leider ist das leichter gesagt als getan. Gut, dass ich mit meiner Gynäkologin und meiner Hebamme Katzenliebhaber und -besitzer an meiner Seite hatte.
Die komplette Schwangerschaft hindurch wurde ich von meinen vier Fellnasen begleitet. Die Gerüchte von Eifersucht, Harnmarkieren an Plätzen die man selbst gerade benutzt hat und plötzlicher Bösartigkeit der Katzen hielt ich sowieso für Schmarrn auch wenn mir diese “düsteren Legenden“ immer wieder von verschiedenen Seiten ans Herz gelegt wurden. Ich habe meine Katzen genauso behandelt wie vor der Schwangerschaft und sie weiterhin mit ins Bett genommen etc. Meine Fauchi hat sogar laut schnurrend auf der Babykugel geschlafen und sich so quasi schon im Bauch mit meinem Mädchen angefreundet.
Das Einzige was anders war, war, dass mein Mann das Katzenklo von Kot befreit hat, da ich (nach über 20 Jahren Katzenhaltung noch nicht toxoplasmoseresistent bin). Wobei meine Ärztin mir aber gesagt hat, wenn ich es in dieser langen Zeit zusammen mit Katzen nicht geschafft Toxoplasmose zu bekommen, dann ist es wirklich ein sehr geringes Zeitfenster diese in der Schwangerschaft zu bekommen. Aber sicher ist ja bekanntlich gar nix… Über dieses Thema werde ich aber noch einmal extra schreiben.
Als dann der Tag der Entbindung gekommen ist und ich meine Zeit in der Klinik verbrachte, habe ich meine Miezen natürlich sehr vermisst. Beim Ankommen zuhause wurde das kleine schreiende Etwas im Maxicosi sehr skeptisch beäugt. Aber da ich überhaupt keine Bedenken mit den Katzen und dem Babymädchen hatte, hab ich sie einfach zusammen auf den Boden gestellt und sie sich erst einmal beschnuppern lassen. Und siehe da… Fauchi und mein Mädchen sind seit dem ersten Tag ein Herz und eine Seele. Sie kuscheln, liegen im gleichen Bett und teilen sich das Essen. Fauchi wartet immer unter dem Hochstuhl bis endlich wieder aus Versehen was von der Gabel rutscht.
Moritz und Zilli haben unseren Nachwuchs auch gut angenommen, sind aber nicht ganz so wie Fauchi. Sie lassen sich streicheln und kuscheln aber nur wenn sie wollen. Unser vierter im Bunde hatte leider wahnsinnig Angst vor meiner Tochter und ist inzwischen zu meiner Schwester (welcher er auch davor schon gehörte) mit in eine eigene Wohnung umgezogen. Inzwischen traut er sich sogar schon von ihr Leckerchen anzunehmen.
Auch meine Hebamme hat gleich nach der Geburt die Gerüchte über Katzen und Babys ausgeräumt. Sie hat in all ihren Jahren als Hebamme noch nie erlebt, dass eine Katze böswillig einem Baby etwas getan hat oder im Spiel die Augen ausgekratzt oder es im Bettchen zerdrückt hat (wo wir wieder bei den Schauermärchen wären). Sie hat gemeint ich soll die einfach mal machen lassen und den richtigen Weg für sich finden lassen.
Ich kann abschließend nur sagen, ich habe die Katzen einfach immer in alles miteinbezogen, sie selbst machen lassen und es hat funktioniert. Jede hat ihr eigenes Tempo um mit dieser großen Veränderung in der Familie klar zu kommen aber bei uns hat es sofort funktioniert.
© Text: Katzentatzen - Susanne Schuster – Happy Kid Cat Club – Mai 2019
Am 19.01.2019 haben wir Katzentatzen in Puchheim bei der großen Bob der Streuner Signiertour mit Waffeln und Punsch die Versorgung der wartenden Fans übernommen. Auch einen gut besuchten Infostand hatten wir aufgebaut. Dieses Event hat mich dazu inspiriert, euch die tollen Familienbücher über Katze Bob vorzustellen.
Zur Geschichte:
Einst fand der Straßenmusiker James einen verletzten roten Kater im Hausflur und nahm in bei sich auf. Er kümmerte sich um ihn und gab ihm den Namen Bob. Nach dessen Genesung versuchte James Bobs Zuhause ausfindig zu machen aber dies misslang und der Kater blieb bis heute bei ihm. Bob verhalf James aus der Drogensucht und somit zu einem besseren Leben.
Die Bücher erzählen passend für verschiedene Altersstufen die Geschichte der beiden. Neben den hier vorgestellten Werken gibt es noch eine Reihe anderer Bücher – stöbern lohnt sich!
Bob, der Streuner – Das ist meine Geschichte
Dies ist das wunderschön illustrierte Bilderbuch, das ganz ohne die Schattenseiten in James Leben, die Geschichte für die kleinen Leser aus Bobs Sicht erzählt.
Bob lebt erst bei einer alten Dame, die ins Krankenhaus kommt. Er versucht ihr zu folgen und verirrt sich in Londons Straßen. Glücklicherweise wird er von James gefunden und bekommt hier ein neues Zuhause.
Dieses Buch ist im Boje Verlag erschienen und ist für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Wir lesen es hier aber auch schon mit 2 ½ und es wird heiß geliebt.
ISBN: 978-3-414-82395-3
Bob, der Streuner – Die Geschichte einer außergewöhnlichen Katze
Hier wird die Geschichte der beiden in lockerer Sprache für Jugendliche erzählt. Dieses Buch geht auch auf die Geschichte von James ein, bevor er auf Bob traf und warum er in die Drogensucht und die Obdachlosigkeit gerutscht ist.
Auch gibt es im Buch immer wieder Erklärungen zum Verhalten von Katzen oder warum es auch für Streuner wichtig ist, kastriert zu werden.
Dieses Buch ist ebenfalls im Boje Verlag erschienen und für Jugendliche ab 12 Jahren empfohlen.
ISBN: 978-3-414-82392-2
Bob, der Streuner – Die Katze, die mein Leben veränderte
Dies ist die Version für erwachsene Leser. Natürlich wird hier die Drogensucht, die Probleme auf der Straße und auch der Entzug mehr thematisiert als in den Ausgaben für Kinder und Jugendliche. Die Geschichte zwischen Bob und James ist aber, wie in den vorher genannten Büchern, einfach schön und wirklich unterhaltsam zu lesen.
Erschienen bei Bastei Lübbe mit der ISBN 978-3-404-60693-1
Die Geschichte von James und Bob hat in allen Bänden, wie auch im echten Leben, ein Happy End und ist sogar schon verfilmt worden.
© Text: Katzentatzen - Susanne Schuster – Happy Kid Cat Club – Februar 2019
Fotos: Bastei Lübbe / Boje Verlag
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